Sternklare Zahnschmerzen - Die CD

ZITAT DES MONATS

Humor ist einfach ein komische Art, Ernst zu sein.

Sir Peter Ustinov (1921-2004)



Lesend die Welt durchlaufen

Sep

26.

Gestern habe ich wieder ein Buch ausgelesen. Einen Roman. Sanfte Lektüre, nichts Außergewöhnliches. Allerdings kam mir beim Lesen die Überlegung, warum man Bücher verlagsseitig und in den Ankündigungen eigentlich nach Seiten bemisst. Viel klarer wäre es, Bücher nach Metern zu bemessen.

Mal ein Beispiel: Mein ausgelesenes Buch umfasste 340 Seiten. Jede Seite hatte 30 Zeilen. Jede Zeile ist im Blocksatz 8,6 cm breit. Nun kann man rechnen: 340 Seiten x 25 Zeilen (ich ziehe fünf Zeilen ab, weil ja nicht alle bis zum Ende ausgeschrieben sind!) x 8,6 cm = 731 Meter Buch. Mein Roman hat also eine Länge von etwa 730 Metern. D.h. auch: meine Augen haben sich 730 Meter von links nach rechts konzentriert und sind auch die gleiche Strecke wieder zurück auf Anfang gesprungen.

Mal im Vergleich: Das Neue Testament in meiner Luther-Bibel umfasst 297 Seiten. Jede Seite hat zwei Spalten mit je 52 Zeilen á 5,6 cm. Rechnen wir wiederum: 297 Seiten x 2 Spalten x 45 Zeilen x 5,6 cm = 1496 Meter (Das Alte Testament samt Apokryphen umfasst deutlich mehr, nämlich ca. 5450 Meter). D.h. auch, dass das Neue Testament - obwohl es seitenmäßig deutlich geringer ist als mein Roman - deutlich mehr Meter umfasst als mein Roman.

Diese Rechnung lässt sich ja nun für so manches aufmachen, was man am Tag so liest: Zeitungen, Briefe, Artikel im Internet, Mails, Lektüre auf der Arbeit und so allerlei Lektüre im Privaten. Da kommt schon einiges an Metern zusammen.

Im Sinne eines geistigen Fitnesstraining könnte man sich pro Tag ja ein gewisses Pensum auferlegen. Und strunzen: "Ich bin gestern doch glatt 42,2 Meter gelesen!"



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