Sternklare Zahnschmerzen - Die CD

ZITAT DES MONATS

Immer wieder finden sich Eskimos, die den Afrikanern sagen, was sie zu tun haben.

Stanislaw Jerzy Lec (1909-1966)



Nachdenken über bekannte Witze

Jun

09.

Folgende Situation: Du sitzt im Kabarett und der Akteur auf der Bühne erzählt einen Witz. Und kaum hat er begonnen merkst Du: "Na, den Witz kenn ich schon!" Welche innere Stimme tritt in der dann bewusst oder unbewusst einsetzenden Reflexion in den Vordergrund? Ist es ...

- der Ästhet: Lass mal sehen, wie elegant der diesen Witz erzählt!
- der Choleriker: Waasss? So eine alte Kamelle wagt der mir vorzusetzen?
- der Lustige: Der ist gut, der ist gut, der ist verdammt gut!
- der Kritische: Spekuliert der darauf, dass ich Alzheimer habe und der Witz neu für mich ist?
- der Liebhaber: Au jaaa - das ist ein besonders guter Witz!
- der Nörgler: Nicht zu fassen, über den Witz konnte ich schon im Kinderwagen nicht lachen!
- der Romantiker: Wie wunderbar, dass so ein guter Witz immer wieder erzählt wird!
- der Misanthrop: Wenn jetzt das Publikum lacht, dann hat die Veranstaltung bei mir endgültig verschissen!
- der Weise: Den kenn ich zwar, aber ich freue mich trotzdem auf die Pointe!

Noch interessanter in der Selbstreflexion finde ich dann aber: Wie jetzt angemessen auf den bekannten Witz reagieren? Soll man auch für gebrauchte Witze klatschen? Wenn ja wie viel? Lacht man mit weil es der allgemeinen Saalstimmung zuträglich ist? Oder ziehe ich nur die Augenbrauen hoch nach dem Motto: nicht schlecht, aber den kannte ich schon? - Gerade bekannte Witze können einen ganz schön nachdenklich machen!



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