Sternklare Zahnschmerzen - Die CD

ZITAT DES MONATS

Immer wieder finden sich Eskimos, die den Afrikanern sagen, was sie zu tun haben.

Stanislaw Jerzy Lec (1909-1966)



Dies ist keine Werbung

Mai

11.

Glaubt man den Rechenkünsten der Internetseite http://kinderseite.kinderkampagne.de/front_content.php?idcat=50&idside=22&lang=5 hat ein Jugendlicher mit 20 Jahren etwa 200.000 Werbefilme gesehen! Da möchte man gar nicht wissen, wie viele Werbefilme man als 40jähriger, geschweige denn als 80jähriger konsumiert hat.

Bemerkenswert: Als 20jähriger ist man heutzutage in seinem Leben nur 7300 Mal wach geworden, hat aber bereits 200.000 Werbefilme gesehen. Das heißt: grob gerechnet rieseln pro Tag auf einen Jugendlichen 30 Werbebotschaften ein. Und da sind Radio, Zeitung, Internet und Plakate noch gar nicht mitgerechnet.

Stellt sich die Frage: Was bleibt bei dieser Sozialisation eigentlich hängen? "Heute ein König" - aber klar doch. "Bitte ein Bit" - aber bitte doch. "Vorsprung durch Technik" - vielleicht. "Morgens halb zehn in Deutschland" - Zeit für kein Frühstückchen. "Ein schöner Tag" - naja. "Alles Müller - oder was?" Oder doch: "Nichts ist unmöglich"?

Mal eine andere Frage: Wie oft hat der Durchschnittsbürger eigentlich schon in seinem Leben Glocken läuten hören? Und wie oft hat man das Läuten als Werbung Gottes wahrgenommen? Kaum zu glauben, aber dazu wurde das Läuten schließlich ursprünglich eingeführt - zum Gebet zu rufen und für ein lebendige Beziehung mit seinem Schöpfer zu werben. Gerade auch wer nicht prompt zur Kirche gelaufen kam, sollte einen kurzen Moment innehalten und sich Gottes freuen.

Absolut gesehen ist dies vermutlich die erfolgreichste Werbung der Weltgeschichte. Und mittlerweile dermaßen subversiv, dass clevere Marketingstrategen sie neu erfinden würden, wenn es sie nicht schon gäbe.



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